Vom Dampf zur Energieneutralität
In industriellen Dampfkesseln kann Spaltkorrosion (auch Spaltrisskorrosion genannt) zu verheerenden Schäden führen – besonders dort, wo enge Spalten oder Abschattungen existieren.
Diese Korrosionsart wirkt lokal und verdeckt, wodurch sie oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. [1]
Hinweis: Spaltkorrosion tritt bevorzugt in Bereichen mit eingeschränkter Flüssigkeitszirkulation auf – z. B. unter Dichtungen, Überlappungen oder Ablagerungen. [2]
Im Spalt entsteht eine differenzielle Belüftung: Der Außenbereich hat Zugang zu Sauerstoff, der Spalt hingegen wird sauerstoffarm.
Dadurch entstehen Anoden- und Kathodenbereiche, die elektrochemische Zellen ausbilden. [3]
Im Anodenraum löst sich Metall (z. B. Fe → Fe²⁺), im Spalt kommt es zu Ansäuerung, Chloridkonzentration steigt, und die Passivschicht wird destabilisiert. [3]
Sobald die Passivschicht bricht, setzt die Korrosion beschleunigt ein – oft ohne dass dies außen sichtbar ist. [4]
Folgende Faktoren begünstigen Spaltkorrosion: [5]
Typische Orte sind Dichtungslagen, Flanschverbindungen, Auflagespalten und Stellen unter Ablagerungen. [2]
Die Auswahl korrosionsresistenter Materialien ist essenziell: hoch legierte Stähle, Duplex-Stähle oder Legierungen mit hoher Passivierungsfähigkeit zeigen bessere Widerstände gegen Spaltkorrosion. [6]
Darüber hinaus sind Passivationsverfahren oder Schutzinhibitoren (z. B. Nitrat, Chromate, lokale Beschichtungen) sinnvoll zur Stabilisierung der Oberfläche. [3]
Eine Reihe bewährter Konstruktionen minimieren das Risiko: [3]
Tipp: Wo Spalten unvermeidbar sind, empfiehlt sich der Einsatz von Inhibitoren und regelmäßige Inspektion. [3]
Früherkennung ist entscheidend. Methoden umfassen: [7]
Spaltkorrosion kann zu Materialdurchtritt, Rissbildung, Leckagen und Funktionseinbußen führen – oft an Stellen, die von außen unauffällig sind. [4]
In industriellen Anlagen wurden Fälle dokumentiert, bei denen Spaltkorrosion unter Flanschdichtungen oder Überlappungen zu plötzlichem Versagen führte. [3]
Spaltkorrosion – auch als Spaltrisskorrosion bezeichnet – zählt zu den heimtückischsten Formen lokaler Korrosion in Dampfsystemen. Sie entsteht bevorzugt dort, wo Sauerstoffmangel, Feuchtigkeit und enge Geometrien zusammentreffen. Die Folge sind schleichende Materialverluste, die im Betrieb oft erst spät erkannt werden. Eine wirksame Prävention setzt daher bereits bei der Konstruktion und Werkstoffauswahl an. [1][2]
Durch eine Kombination aus optimierter Anlagengestaltung (Vermeidung von Spalten, Verwendung geschlossener Schweißnähte), korrosionsbeständigen Materialien (z. B. hochlegierte oder Duplex-Stähle), gezielter Wasserchemie (kontrollierter pH-Wert, Chloridbegrenzung, Passivierung) sowie regelmäßiger Reinigung und Überwachung lässt sich das Risiko deutlich reduzieren. [3][4]
Hinweis: Eine periodische Inspektion von Flanschen, Dichtstellen und schwer zugänglichen Bereichen ist essenziell. Bereits geringe Ablagerungen oder Stillstandsfeuchte können das elektrochemische Gleichgewicht stören und Spaltkorrosion auslösen. [5]
Phönix-ETS unterstützt Betreiber bei der Analyse bestehender Systeme, der Auswahl geeigneter Werkstoffe, der Implementierung von Inhibitoren und der Planung effektiver Überwachungsstrategien. Ziel ist die nachhaltige Sicherung von Betriebssicherheit, Wirkungsgrad und Anlagenlebensdauer. [6][7]
Disclaimer (Stand: 13. Oktober 2025):
Dieser Text dient der technischen Orientierung zum Thema Spaltkorrosion in Dampfsystemen. Die tatsächliche Anfälligkeit, Schutzstrategie und Materialwahl hängen maßgeblich von Wasserchemie, Temperatur, Belastung und spezifischer Anlagengeometrie ab. Diese Darstellung ersetzt keine fachliche Begutachtung, normgerechte Planung oder rechtliche Beratung.
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