Vom Dampf zur Energieneutralität
Der Begriff MARICIT beschreibt ein kristallines Reaktionsprodukt aus Natrium-Eisen-Phosphat (NaFePO₄), das sich unter bestimmten Bedingungen in Dampfkesseln oder Hochdrucksystemen bilden kann. Seine Entstehung ist ein Warnsignal: Sie zeigt ein Ungleichgewicht in der Kesselwasserchemie und damit eine potenzielle Gefährdung der Betriebssicherheit.
MARICIT ist kein eigenständiges Additiv oder Produkt, sondern ein chemisches Symptom – das Ergebnis einer unerwünschten Reaktion zwischen gelösten Eisen- und Phosphationen bei zu hohen lokalen Konzentrationen oder falschem Natrium/Phosphat-Verhältnis.
Hinweis: Schon geringe Ablagerungen aus NaFePO₄ können die Wärmeübertragung beeinträchtigen und die Gefahr lokaler Überhitzung erhöhen – besonders in Kesselbereichen mit geringer Strömung oder hoher Oberflächentemperatur. [1]
In der Phosphat-Konditionierung des Kesselwassers werden Phosphate eingesetzt, um Härtebildner wie Calcium und Magnesium zu binden. Gleichzeitig stabilisieren sie Eisenionen in Lösung. Wenn jedoch das Verhältnis von Natrium zu Phosphat außerhalb des optimalen Bereichs liegt (typisch 2,2:1 bis 2,6:1), kann ein Überschuss an Eisen(II)-Ionen und Phosphationen zur Bildung unlöslicher Verbindungen führen.
Bei steigender Temperatur und lokalem Sauerstoffeintrag reagiert Eisen mit Natriumphosphat zu NaFePO₄ – MARICIT. Dieses kristalline Produkt setzt sich bevorzugt an Wärmetauschflächen und Rohrinnenwänden ab. [2][3]
Faktoren, die die Bildung fördern:
MARICIT tritt häufig als weißlich-grauer bis bläulich-grüner Belag auf Innenflächen von Verdampferrohren oder Sammlern auf. Die Diagnose erfolgt typischerweise in mehreren Schritten:
Tipp: Ein plötzlicher Abfall des gelösten Phosphats bei gleichzeitig steigendem Eisenwert im Kesselwasser kann ein Frühindikator für MARICIT-Bildung sein. [4]
Die Bildung von MARICIT führt zu einer Verschlechterung der Wärmeübertragung und erhöht den thermischen Widerstand. Dadurch steigen die Wandtemperaturen – eine Hauptursache für lokale Überhitzungen und Materialermüdung.
Zusätzlich kann das Material die schützende Magnetitschicht angreifen und so Korrosionsprozesse beschleunigen. In Extremfällen können sich Risse oder Blasen unterhalb der Ablagerung bilden, was zu Schäden an Rohrwänden führt.
MARICIT ist daher nicht nur ein Indikator für chemische Instabilität, sondern auch ein Risiko für den langfristigen Anlagenerhalt. [5]
Eine nachhaltige Vermeidung von MARICIT erfordert ein konsequentes Kesselwasser-Management und laufende Kontrolle der Betriebsparameter:
Moderne Systeme erlauben heute eine automatisierte, sensorbasierte Regelung der Kesselwasserparameter – eine Investition, die Ausfälle und Reinigungsaufwand deutlich reduziert.
MARICIT ist kein gewöhnlicher Kesselbelag, sondern ein Hinweis auf eine instabile Wasserchemie. Wer die Entstehung erkennt und versteht, kann gezielt reagieren: durch angepasste Dosierung, kontinuierliches Monitoring und präventive Wasseraufbereitung.
Mit Erfahrung in chemisch-thermischen Systemen, Kesselinstandhaltung und Analytik unterstützt Phönix-ETS Betreiber dabei, MARICIT-Bildung zu verhindern und die Betriebssicherheit langfristig zu sichern.
Disclaimer (Stand: 13. Oktober 2025):
Dieser Text beschreibt technische und chemische Zusammenhänge im Rahmen typischer Kesselwasserführung. Angaben zu Parametern und Verhältnissen dienen der allgemeinen Information und ersetzen keine betriebsbezogene Wasseranalyse oder Fachberatung. Maßgeblich sind die jeweils gültigen Normen, technischen Regeln und Herstellerempfehlungen.
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